M. Johannis Plavius - Lehr=Sonnette
Gott ist ein friede=Gott / wer sich mit Gott verbinden
Vnd jhm gefallen will / der meide hass vnd neid /
Er meide zorn vnd zanck / er meide krieg vnd streit /
So meidet er gefahr beneben vielen sünden.
Sein hertze wird in Gott viel trost vnd frewd empfinden
Als er sich gegen jhn ganz väterlich erbeut /
Vnd dem das kind=schafft recht durch Christum ist bereitt.
Wer friedlich friede sucht / der wird auch friede finden.
Wer derowegen nun ein Gottes kind wil seyn
Der sey ein friedlich schaf vnnd nicht ein hawend schwein.
Er leide was er sol / vnd werde nimmer müde /
Er suche fried vnd ruh vnd jag ihm stetig nach /
Er sey der lieber litt / als daß er friede brach /
Er hab / ists mögelich / mit allen menschen friede.
Wilt du / daß sich deiner seele
Der getrewe fromme Gott
Soll erbarmen / die der tod
Naget / in des leibes höhle:
Daß er deine sach erwehle /
Wenn du hier / in fahr vnd noth /
Essen must dein thränen brodt /
Daß er deine tritte zähle /
Sol dein hertze sich des armen /
Auch in seiner noth erbarmen /
Wenn jhm hülf vnd trost gebricht /
Wenn er noth vnd mangel leidet /
Wenn er sich mit thränen weidet /
Wie du jhm denn bist verpflichtt.