Kulturen - Thetanischer Kulturkreis
Einführung
Unter
dem Thetanischen Kulturkreis versteht
man die aktuelle Stadtkultur der großen nitramischen
Metropolen des Theta-Quadranten. Sie hat absolut gar
nichts zu tun mit gewissen Psychoverdrehkonzernen, welche
die Vokabel ebenfalls für sich in Anspruch nehmen.
Kultureller Mittelpunkt des Thetanischen Kulturkreises
war einst die Hauptstadt der Konföderation, Tristis.
Die Thetanische Kultur entstand hier als Synthese
zwischen dem Davidtismus, und der Kultur der Perilianer
und Tyrillianer und nicht zuletzt der Astralen Allianz.
Sie ist urban, stark intellektuell und sehr wissenslastig.
In den Bereichen Architektur und Technik ist sie stark prägend.
Nachdem die
Kolonie Neu-Ephritea (und damit Tristis) wegen der ständigen
Übergriffe der feindlichen Berecka-Muellarmina aufgelöst wurde,
übernahm die Metropole Kerysset auf Vibo die Rolle des
kulturellen Zentrums (obwohl seit 317 Celestina auf Caledan
Föderationshauptstadt ist). Das Kollegium der Universität von
Tristis wechselte fast geschlossen nach Kerysset über, ebenso
die Technische Hochschule. Mit 2,4 Mio Einwohnern ist Kerysset
heute größer als Tristis zu seinen besten Zeiten und auch jede
andere Stadt der nitramischen Geschichte.
Philosophie
Die
leitende philosophische Strömung ist auch im Th. K. der Davidtismus.
Er prägt mit seinen atheistisch-idealistischen
Weltanschauungen den öffentlichen Diskurs. Daneben sind
aber auch stark christlich geprägte Anschauungen stark
vertreten. Dazu zählt auch die Nitramische Diakoniebewegung,
oder der politische Christizismus. Gegenüber
diesen Massenorganisationen hatten die alten
Honorationsparteien keine Chance mehr. Desswegen wurde in
der urbanen Politik der elitäre Davidtismus endgültig
vom demokratischen Plebiszit verdrängt.
Durch
den großen tyrillianischen Bevölkerungsanteil in den
Metropolen Kerysset und Jillna
(Vibo) setzt sich auch im Th. K. die tyrillianische
Lebensethik unweigerlich durch.
Kunst
Die
Thetanische Kunst vertritt harmonische Strenge und
farbliche Reduktion. Hauptfarbe ist Anthrazit-Grau. Die
Formen sind stark an die Andraskanische Kunst angelehnt:
Pflanzenmotive und mythologische Elemente ebenso wie Auszüge
aus der Nitramischen Geschichte. Auch Jolantrische
Elemente sind allerorts vorhanden, vor allem aber im
Schiffbau. Insgesamt wirkt die Thetanische Kunst aber
sehr nüchtern und technisch. Selbst die sonst so
beliebten Schnörkel sind hier verpönt. Aufschriften und
Textornamentik andererseits, insbesondere mit Tengwar-Lettern,
sind häufig anzutreffen. Reliefs und Skulpturen sind
ebenso beliebt. Klassische Gemälde dagegen sind eine
wahre Rarität.
Literatur
In der
Literatur sind die Gattungen Lyrik und Drama am stärksten
vertreten. Der literarische Moritzismus ist hier
ungebrochen. Die Thetanische Lyrik hält sich dabei aber
strenger an klassische Formen. Häufig sind Sonett,
Terzine oder sogar Hymnen.
Daneben finden aber auch orientalische Formen wie das Ghasel
Verwendung. Daneben gibt es auch vielfältigste religiös-moralische
Erbauungsliteratur. Je strenger der Inhalt, desto
blumiger ist aber meist die Rhetorik. Sie schöpft wie
aus dem schier unerschöpflichen Fundus, den die Astrale
Allianz bietet. Die Rezeptionstätigkeit der Thetanischen
Kultur ist ungebrochen. Insbesondere barocke Autoren sind
hochgeschätzt.
Musik
Die Thetanische
Kultur tritt auf dem Bereich der ernsten Musik
hervor. Vergnügungs- oder Tanzmusik gibt es dagegen kaum
- sofern man sich auf die eigentliche Thetanische Musik
beschränkt. Denn Musik ist in der Thetanischen Kultur
ein beliebtes Gut, und unzählige Konzertsäle betonen
dies. Gespielt werden auch dort allerdings hauptsächlich
ernste, wenn nicht gar traurige Stücke.
Der
wichtigste Bereich der Thetanischen Musik selbst ist die Kirchenmusik.
Sie umfasst alle Schattieren, vor allem auch Choräle und
Messen. Der direkte Rückbezug zur Foriensis-Kultur ist
unbestreitbar.
Architektur
Die
Thetanische Kultur neigt zu monumentalen Bauten. Dazu zählen
nicht nur die dämonisch-düsteren Wolkenkratzer von
Tristis, sondern auch die unzähligen Kirchen und Aulen.
Eine architektonische Besonderheit stellten sicherlich die
Firmamentskathedrale und die Föderationsprokuratur
in Tristis dar. Beide Gebäude hoben sich durch ihren lichten Bau
kilometerweit von der Umgebung ab. Das große Kollegiengebäude der
Universität von Kerysset sieht gegen sie aus wie eine graue
Maus, seine Formen stehen den vorgenannten Bauwerken aber in
nichts nach.
Stark
prägend wirkt auch die Thetanische Innenarchitektur.
Alle nitramischen Raumschiffe und Stationen weisen heute
eine Ausstattung im Thetanischen Stil auf.
Technik
Die
meisten Entwicklungen der Nitramischen Technik sind dem
Thetanischen Kulturkreis zuzuordnen. In der
einstigen
Wissenszentrale Tristis wirkten Forschung und Kultur fließend
ineinander. Dank die Einrichtung der Technischen
Hochschule von Tristis durch Dietmar Greenback
wurden schwindelerregende Konstruktionen ermöglicht:
Kilometerlange Hängebrücken ebenso wie gebirgshohe
Signaltürme.
Prof.
Greenback selbst erfand die Nanitenbauweise und ermöglichte
so ungeheure Baugeschwindigkeiten - auch für Nitramische
Raumschiffe. So beträgt die komplette Bauzeit für einen
Kreuzer der Flavinus-Klasse in den PNF nur noch ca. 120
Stunden. (Davor: 2 Monate)
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