M. Johannis Plavius - Lehr=Sonnette
Ein Christe sol mit bösen leben /
Durch meiden allen bösem schein!
(Damit er meide höllen pein)
Dem näh’sten kein exempel geben.
Er sol viel mehr durch tugend streben
An guten wercken reich zu seyn /
So nimmt er auch den näh’sten ein /
Dem Herren vester anzukleben.
Wer aber nu des Herren tempel
Verstöret durch ein bös’ exempel
Derselb’ entgeht der strafe nicht.
Die sich an keine strafe kehren /
Vnd die nicht Christi stimme hören /
Die seind auch seiner schafe nicht.
Wilt du auf Gottes grüner awen /
Jn Gottes forcht vnd heiligkeit:
Dich weiden mit gerechtigkeit:
Wilt du des Herren güte schawen:
Wilt du allhie den himmel bawen /
Vnd wircken deine seeligkeit /
Die dir durch Christum ist bereitt:
So hüte dich für aberglauben.
wer zu Gott kommen wil / mus gleuben
Drumb gleüb’ vnd gleube nicht zuviel.
Die Schrift sey deines glaubens ziel /
So wirst du vnverführet bleiben.
Denn / alles gleüben stürtzt in noth /
Vnd nichtes gleuben ist der todt.